FORSCHUNG für STADTGRÜN
5 bis 6 Grad
kühlt ein mittelgroßer Stadtbaum
seine Umgebung an warmen Tagen.
Dies geschieht durch Beschattung und vor allem durch Verdunstung von Wasser über seine Blätter.
So tragen Stadtbäume zur Kühlung ganzer Städte bei und versorgen die Stadtluft außerdem mit Sauerstoff.
Diese so wichtigen Stadtbewohner werden leider vielerorts schlecht behandelt und sterben deshalb häufig deutlich vor ihrer natürlichen Lebensgrenze.
Dies trifft besonders für Straßenbäume zu.
Das häufigste Problem ist die Beschaffenheit der Wurzelkammer:
- Oft zu eng
- Angrenzende Bereiche zu stark verdichtet
- zu wenig Oberflächenwasser erreicht die Wurzeln
Und dann kommen die warmen Sommer.
Jetzt müssten die Wurzeln dem Baum von Allem mehr zur Verfügung stellen, mehr Sauerstoff und vor allem mehr Wasser! Aber sie können es nicht, weil sie auf Mehr keinen Zugriff haben.
Stellen Sie sich vor, Sie leiden unter Asthma. Im täglichen Leben kommen Sie ganz gut klar. Aber am warmen Tagen bräuchten Sie für jeden schnelleren Schritt deutlich mehr Sauerstoff als gewöhnlich. Und Ihre Lunge schafft ihn nicht herbei.
Sie fangen an zu japsen und bewegen sich vorsichtshalber nur noch ganz langsam.
Und die Bäume? Sie lassen die Blätter hängen, wenn sie nicht genügend Wasser für die eigentlich notwendige Verdunstung bekommen.
Straßenbäume leben nun mal in einer Umgebung in der die Bodenoberflächen stark versiegelt sind und der Bodenuntergrund die Last der Verkehrsflächen an seiner Oberfläche tragen muss, ohne abzusacken. Das führt zu starker Bodenverdichtung.
Um diesen Bäumen trotzdem genügend Freiraum für die Ausbreitung der Wurzeln zu ermöglichen, gibt es mehrere Verfahren. Sie werden Zusammengefasst unter dem Begriff
WURZELKAMMERSYSTEME
WURZELKAMMERSYSTEME
Bei Neuanlagen befinden sich unterschiedliche Systeme in der Erprobung:
>> Rigolen
In Buchholz wird der Typ Wavin TreeTank eingesetzt.
Die Entwicklung der darin gepflanzten Bäume wird vom
Institut für Landschaftsbau, Sportfreianlagen und Grünflächen (ILOS) an der Hochschule Osnabrück wissenschaftlich beobachtet.
Bäume wachsen langsam und diese Studie wird 5 Jahre dauern. Sobald Ergebnisse veröffentlicht sind, voraussichtlich 2026, werden sie auch von hier aus einsehbar sein.
>> Großschotterschichten
Diese Methode wird in Buchholz nicht eingesetzt.
Einen informativen Kurzfilm dazu gibt's